Die sinnlich-erotische Seite der Vampire

Seit Jahrhunderten faszinieren Vampire die Menschen mit einer Mischung aus Dunkelheit, Unsterblichkeit und verführerischem Charme. In der Literatur und im Film haben diese blutsaugenden Kreaturen eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Neben ihrer monströsen und grauenhaften Natur hat sich eine weitere, weniger offensichtliche Facette herauskristallisiert – ihre erotische Seite. Diese sind oftmals nicht nur blutgierige Monster, die sich blindlings auf jedes potenzielle Opfer stürzen, sondern häufig auch mit diesen spielen und diese verführen und in ihren Bann ziehen, nicht selten mit dem Versprechen auf ewige Schönheit und Unsterblichkeit.

Die Wurzeln der Vampirfigur lassen sich in vielen Kulturen und Überlieferungen finden, doch das bekannteste Beispiel ist wohl der osteuropäische Vampirmythos. Ursprünglich als blutrünstige Untote dargestellt, hat sich diese Figur im Laufe der Zeit verändert und entwickelt. Die Romantik des 19. Jahrhunderts trug dazu bei, den Vampir als verführerische und tragische Gestalt zu etablieren, die durch ihre Unsterblichkeit und ihre Verbindung zur Nacht eine geheimnisvolle Anziehungskraft entfaltet. In der Literatur hat die erotische Seite der Vampire schon früh ihren Weg gefunden. Besonders prägend war die Veröffentlichung von Bram Stokers “Dracula” im Jahr 1897. Die Figur des Grafen Dracula verkörpert die Verführung und den Reiz des Unbekannten. Seine Fähigkeit, Menschen in seinen Bann zu ziehen und sie seinem Willen zu unterwerfen, lässt Parallelen zur Anziehungskraft von verbotenen Beziehungen und verführerischen Fremden erkennen. Stokers Roman legte den Grundstein für die romantische Darstellung von Vampiren, die später u.a. von Anne Rice in ihrer Reihe “The Vampire Chronicles” und von Charlaine Harris in “True Blood” fortgesetzt wurde.

Sexy Vampire

Mit dem Aufkommen des Films im frühen 20. Jahrhundert fanden Vampire eine neue Darstellungsform, um ihre erotische Ausstrahlung zu entfalten. Die klassischen Horrorfilme der 1920er und 1930er Jahre, wie “Nosferatu” und “Dracula”, stellten die Vampire zwar als Schrecken dar, doch ihre charismatische Präsenz war nicht zu übersehen. Die Verkörperung von Dracula durch Schauspieler wie Bela Lugosi oder Christopher Lee verstärkte den sexuellen Reiz der Figur zusätzlich. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Darstellung von Vampiren im Film entsprechend entwickelt. Filme wie “Interview mit einem Vampir” und die Twilight-Reihe zeigten Vampire als tragische und romantische Gestalten, die ihre Unsterblichkeit mit der Last der Liebe und der Einsamkeit tragen. Hier wurde die erotische Anziehungskraft zwischen Vampiren und Menschen verstärkt thematisiert.

Die erotische Faszination der Vampire lässt sich auf verschiedene psychologische Effekte zurückführen, die viele Menschen unterbewusst beeinflussen. Die Idee des Ewigen und Übernatürlichen übt auf viele Menschen eine gewisse Anziehungskraft aus, da sie die Begrenzungen des menschlichen Lebens überwindet. Die Vorstellung einer Liebe, die die Zeit überdauert, ist ebenso verlockend wie beängstigend, wie die Vorstellung von ewigem Leben oder ewiger Jugend, was die Fantasie der Menschen nachhaltig anregt.

Auch der Reiz der Gefahr spielt mitunter eine entscheidende Rolle, weshalb viele Menschen Vampire als erotisch und sinnlich betrachten, wenn man weiß, wie groß die Gefahr für Leib und Leben durch das Gegenüber ist, mit dem man sich einlässt und diese in intimster Nähe gewähren lässt. Dem Unheimlichen ausgeliefert. Allein der Biss in den Hals hat eine unheimlich intime und sinnliche Komponente.

Intimität und Erotik sind ein fester Bestandteil der modernen Vampirmythologie geworden, auch wenn diese mit den ursprünglichen Vampiren aus Sagen und Legenden wenig gemein haben.

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