Die Phantomfischer der Charles Haskell

Die Meere bergen auch heute noch viele Geheimnisse und Rätsel.  Seeleute berichteten schon zu allen Zeiten von unheimlichen Begegnungen mit Geisterschiffen, dem Klabautermann, dem Fliegenden Holländer oder verlorenen Seelen auf hoher See.  Alles nur Seemannsgarn, oder steckt hinter diesen Geschichten doch ein wahrer Kern?  Eine dieser Geschichten sind die Phantomfischer der Charles Haskell. 

An einem stürmischen Tag des Jahres 1869 ging der amerikanische Schoner Charles Haskell aus Gloucester in Massachusetts zwischen anderen Schiffen vor Anker, die in den fischreichen Gewässern um die Georges Bank im Atlantischen Ozean fischten. Nach Einbruch der Nacht aber wurde die Charles Haskell von Sturmböen losgerissen und schlug gegen ein anderes Fischerboot, das auf der Stelle mit Mann und Maus sank.  Erst später erfuhren Kapitän und Mannschaft der Charles Haskell, dass dieses andere Schiff die Andrew Jackson aus Salem gewesen war.

Als einige Tage nach dem Unglück ein Matrose der Charles Haskell gegen Mitternacht Wache hielt, bemerkte er, dass sich ein Schatten über das Vorderdeck bewegte. Er schaute genauer hin und sah, wie eine schemenhafte Gestalt nach der anderen mit tropfender Öljacke über die Reling des Schiffes an Bord kletterte. Eine ganze Phantommannschaft, vermutlich die Männer der Andrew Jackson, machte sich schweigend daran unsichtbare Segel zu setzten und Netze einzuholen.  Mehrere Seeleute der Charles Haskell sahen diese Erscheinungen und bestätigten die Aussagen.

Diese Geistererscheinungen zeigten sich während der folgenden Nächte immer wieder, solange bis die Charles Haskell ihre Rückreise in ihren Heimathafen Gloucester antrat.

Zurück in Gloucester weigerte sich die Mannschaft das Schiff noch einmal zu betreten. Immerhin galt das Schiff als verflucht und die Geschichten um die Phantomfischer verbreiteten sich recht schnell. So lag das Schiff monatelang im Hafen, bis ein Mann aus Nova Scotia es kaufte.

Unter dem neuen Besitzer wurden die Erscheinungen jedoch nicht mehr wahrgenommen. Die allgemeine Vermutung zu diesen Vorkommnissen geht davon aus, dass die Seelen der Verstorbenen nicht auf See zurückbleiben wollten und auf der Charles Haskell ihre Heimreise antraten…

Quelle: Der einsame Schütze, Juli 2004

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