Mythenwesen in der Kryptozoologie

Teufelstinger
Teufelstinger
Dosbsddelius Diabolus – Lütt 1954
Foto: Michael Schneider
Eine Frage die sich im Zusammenhang mit der kryptozoologischen Suchmethode immer wieder stellt, ist jene, was denn sogenannte Mythen- und Fabelwesen aus Legenden und Erzählungen mit der Forschungsmethodik der Kryptozoologie zu tun haben, da es diese eigentlich gar nicht geben könne. Warum befassen sich z.B. Menschen immer noch mit Drachen, Einhörnern, Meerjungfrauen, Elfen, Minotauren, Basilisken und etlichen anderen Mischwesen? Und dies, obwohl die Kryptozoologie eigentlich nach vor dem Menschen verborgenen Tieren sucht?

Um hier eine Antwort zu geben, müssen wir ein wenig ausholen. Laut Definition der Kryptozoologie werden zu Forschungszwecken auch alte Legenden, Sagen und Mythen herangezogen, um Indizien für oder gegen die Existenz eines Tieres zu sammeln. Nicht zuletzt wurden bedeutende Entdeckungen gemacht, als man Erzählungen und Legenden nachging. So wurde z.B. der Berggorilla entdeckt, weil man den Legenden der Einheimischen nachging, die von einem grässlichen Affenmonster in den Virunga-Bergen erzählten, das selbst Frauen und kleine Kinder raubte. Als Oscar von Beringe diesen Legenden im Jahre 1902 nachspürte, entdeckte er damit den Berggorilla. Dieser entsprach zwar von seinem friedvollen Verhalten nicht gerade den Legenden, konnte aber als Ursprung der Legenden identifiziert werden.

Ein anderes Beispiel wäre hier z.B. auch die Entdeckung des Komodowaran. Die Indonesier berichteten in ihren Mythen von gefährlichen Drachen, die auf der Insel Komodo leben sollen. Erst als man 1912 diesen Legenden von Drachen, die von den meisten Wissenschaftlern belächelt wurden, nachging, konnte ein erstes Exemplar geschossen und somit der Wissenschaft zugänglich gemacht werden.

Dies sind natürlich nur zwei der bekanntesten Beispiele, dennoch zeigen diese, wie wichtig es durchaus sein kann, Mythen und Legenden zu folgen.

Innerhalb der Kryptozoologie hat sich daraus ein eigenständiger Teilbereich herausgebildet, der als Mythologische Kryptozoologie bezeichnet wird. Hier gilt es aber zu unterscheiden, denn man versucht nicht zwingend die Existenz eines Fabelwesens auf Biegen und Brechen zu beweisen, wie viele Menschen vermuten, sondern Ziel ist es, die Hintergründe hinter diesen Erzählungen und Legenden aufzuspüren. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich bei einer Lösung um eine neue und bislang unbekannte Art handelt, um eine bekannte aber fehlgedeutete Art oder schlichtweg um eine Legendenbildung, die auf mehreren Ursachen beruht. Was am Ende zählt ist das Ergebnis, wenn ein Mythos und dessen Ursprünge aufgeklärt werden konnte.

Die Schwierigkeit beruht allerdings darin, dass man auf teilweise sehr alte Beschreibungen und Erzählungen zurückgreifen muss, um daraus eine Indizienkette zu erstellen, da es sehr oft keine physischen Beweise gibt. So kann man Theorien aufstellen und versuchen diese Theorien durch eine fortlaufende Kette an Indizien zu belegen, jedoch wird ein endgültiger Beweis erst erbracht werden können, wenn man z.B. einen Kadaver, ein lebendes Tier oder sonstige physischen Beweise vorweisen kann.

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