Neuer Vulkanausbruch in Deutschland?

Wasserkuppe/Rhön
Vulkanischer Basalt der Rhön, Wasserkuppe
Große Teile von Deutschland wurden durch vulkanische Aktivität geprägt und vor allem in der Mitte Deutschlands zieht sich ein Band dieser vulkanischen Vergangenheit von Westen nach Osten, von der Eifel, über das Siebengebirge, den Westerwald, den Vogelsberg, die Rhön, die Heldburger Gangschar, das Vogtland und Erzgebirge, bis hin in die Oberlausitz. Im Süden Deutschlands ist diese Aktivität auf den Kaiserstuhl, den Schwarzwald, Hegau und die Ursacher Tuffschlote begrenzt, während die nördliche Hälfte Deutschlands in jüngerer geologischer Vergangenheit keine bekannte vulkanische Aktivität aufweist. Die letzte bekannte vulkanische Aktivität auf deutschem Gebiet fand vor etwa 11.000 Jahren rund um das Ulmener Maar statt. Seither war Deutschland zumindest vulkanisch eher ruhig, obwohl diese Ereignisse im geologischen Maßstab erst vor kurzer Zeit stattfanden. Doch jetzt mehren sich Anzeichen dafür, dass zumindest in sehr naher Zukunft innerhalb der nächsten Jahrzehnte auch der aktive Vulkanismus in Deutschland oder in direkter Nähe wieder ausbrechen könnte.

Wissenschaftler des Deutschen Geo-Forschungszentrums in Potsdam konnten in den vergangenen Monaten im Dreiländereck zwischen Tschechien, Bayern und Sachsen vermehrt geologische Aktivität messen, die in Form von schwarmweisen kleinen Erdbeben auftritt. Alleine in der ersten Jahreshälfte im Frühjahr 2018 konnten mehr als 1000 Beben gemessen werden, etwa jedes zehnte lag im spürbaren Bereich. Dies spricht für eine hohe geologische Aktivität im Untergrund des Gebiets. Laut den Geologen des Forschungszentrums deutet dies auf eine wachsende Magmakammer unter dem Egerbecken, einem 271 km² großem Gebiet zwischen Sachsen, Bayern und Tschechien, benannt nach seiner in der Mitte liegenden Stadt Eger (tschechisch Cheb). Die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Gebiet innerhalb der nächsten Jahrzehnte ein aktiver Vulkan ausbrechen könnte, ist als hoch anzusehen. Weitere Messungen und Probebohrungen sollen über den aktuellen Zustand der Magmakammer aufschluss geben. Die letzte vulkanische Aktivität dieses Gebiets fand vor etwa 720.000 Jahren statt.

Im Falle eines Ausbruchs dürfte dieser vermutlich im Grenzgebiet zwischen Sachsen und Tschechien auftreten, was lokal ein prägendes Ereignis darstellt, da die Landschaft wahrscheinlich einer Umwälzung unterliegt. Starker Ascheregen dürfte hier weite Teile in Sachsen und Bayern betreffen, auch mit starken Erdstößen ist zu rechnen.

Wie hoch allerdings die aktuelle Bedrohung für die Bewohner der Region ist, wird man erst nach weiteren Studien des Gebiets benennen können.


Quelle: Deutsches Geo-Forschungszentrums in Potsdam

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